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        •  68. Europäischer Wettbewerb - Preisverleihung 14. Juni 2021
          • 68. Europäischer Wettbewerb - Preisverleihung 14. Juni 2021

          • Wir freuen uns mitteilen zu können, dass Schüler:innen des 11. Jahrgangs der Ernst-Reuter-Schule unter den Bundespreisträger:innen des 68. Europäischen Wettbewerbs sind. Wir sind sehr stolz auf die tollen Einsendungen unserer Schüler:innen! Einen Vorgeschmack der Beiträge finden Sie hier:

            Zusätzlich zum Bundeswettbewerb hat die Ernst-Reuter-Schule auch noch eine eigene Prämierung der Arbeiten vorgenommen. Die ersten, zweiten und dritten Preise werden vom Förderverein der Ernst-Reuter-Schule vergeben.

            Die Preisübergabe dieser Preise wie auch des Bundespreises erfolgt am 14. Juni in der Mensa. Wir werden alle Schüler:innen, deren Beiträge eingesendet wurden, dazu einladen. Im Anschluss an die Preisverleihung werden wir die Namen der Preisträger:innen auch auf der Homepage veröffentlichen.

          • Weltbienentag am 20. Mai 2021

          • Einige Impressionen aus unserer Schulimkerei, für die sich Herr Thiele (Mitte) verantwortlich zeigt ...

            Wabe einer geschlüpften Königin (links), das Imkerteam (Mitte und rechts, links davon der Bildredakteur ...) und die Honigwaben vor dem Öffnen (rechts)

            Unten: weitere Fotos ...

            Neues aus der Bienenwelt ... demnächst mit aktuellen Beiträgen von Herrn Thiele!

          • Flucht- und Hafterfahrungen

          • Digitales Gespräch mit der Zeitzeugin Dr. Renate Werwigk-Schneider am 5. Mai 2021

            Was bedeutet es, mit 15 Jahren der Schule verwiesen zu werden? Wie fühlt es sich an, im Gefängnis zu sitzen? Woran muss ich denken, wenn ich meine Flucht plane? Auf wen kann ich überhaupt zählen?

            Diese Fragen und andere stellen sich nicht jedem, sondern Menschen, die in Zeiten aufwachsen oder aufgewachsen sind, die von Unfreiheit geprägt sind. Frau Dr. Werwigk-Schneider, immer wieder als Zeitzeugin für die Gedenkstätte Berliner Mauer für Fragen offen, erzählte am 5. Mai 2021 vor einigen Schüler:innen der 8.21 und 8.22, der 10.21 und der 11.1 aus ihrem Leben.

            Geboren 1938 in Teupitz in Brandenburg, berichtete sie davon, dass sie in den 1950er Jahren in der DDR in der Schule Probleme bekam, weil sie – aus einer relgiösen Familie stammend, ihr Vater ist evangelischer Pfarrer – aktives Mitglied der christlichen Jungen Gemeinde war. Als sie sich auch später nicht in eine Jugendorganisation zwingen lassen wollte, führte das zu einem Vermerk auf ihrem Zeugnis, der das geplante Medizinstudium zunächst nicht zuließ. Ihr Vater protestierte erfolgreich mit Verweis auf schon viele geflohene Ärzte, um seiner Tochter doch den Zugang zum Studium zu ermöglichen. 1962 schloss sie das Medizinstudium ab, doch ihr Traum von einem freien Leben war durch den Mauerbau geplatzt.

            Nach dem Mauerbau plante die Familie 1963 die Flucht, die jedoch scheiterte und die Familie ins Gefängnis brachte. Auf die Frage eines Schülers, was sie dort gefühlt habe, antwortete sie, dass sie "keinerlei Unrechtsbewusstsein" und "Wut" verspürt habe, denn in ihren Augen sei das kein Unrecht gewesen. Unsere Schüler:innen interessierten vor allem Fragen zu der Lebenssituation, wie sie mit einem möglichen Scheitern der Flucht umging, welche Stützen in diesen schwierigen Zeiten sie hatte und wie sie schließlich ihr Leben als Kinderärztin in Westberlin beurteilte, nachdem sie 1968 nach einem zweiten gescheiterten Fluchtversuch über Bulgarien wieder ins Gefängnis gekommen war und schließlich von der Bundesrepublik freigekauft wurde.

            In einer abschließenden Runde äußerten sich die Schüler:innen zu den Vorzügen, die ihnen ein solches Zeitzeugengespräch im Vergleich mit einem Museumsbesuch oder einem Informationstext in einem Buch gebracht hat, und freuten sich, konkret eine Person kennen gelernt zu haben, die auch bereit war, aus ihrem Leben und von dem Erlebten zu berichten, weil sich so vieles leichter verstehen lasse und zugleich die Möglichkeit besteht nachzufragen.

            Die Ernst-Reuter-Schule bedankt sich bei Frau Dr. Werwigk-Schneider für die Einblicke in ihr vielschichtiges Leben, aber auch bei unseren Schüler:innen für ihre Bereitschaft zu diesem Gespräch, für die klugen Fragen und interessanten Perspektiven, und freut sich auf eine Fortsetzung der Kooperation mit der Gedenkstätte Berliner Mauer.

            Die Fotos entstanden am 17.05. im Rahmen eines Filmdrehs auf der Gedenkstätte, bei dem neben Frau Dr. Werwigk-Schneider (oben rechts im Gespräch mit den Schüler:innen) auch Frau Heinrich (unten Mitte) zugegen war und ebenfalls von ihren Erfahrungen in der DDR berichtete.

          • Erzählcafé: Zeitzeugengespräch mit Ibraimo Alberto am 15. April 2021

          • Rassismuserfahrungen in Deutschland

            Geplant schon zum 31. Jahrestag des Mauerfalls, fand jetzt endlich am 15.04.2021 das damals geplante Zeitzeugengespräch mit Ibraimo Alberto statt, der über sein Leben als Vertragsarbeiter in der DDR erzählen sollte.

            Einige Schüler:innen aus der 11. und 12. Klasse nahmen bei dem digitalen Gespräch, das von der Gedenkstätte Berliner Mauer organisiert worden war, teil.

            Geboren 1963 in Mosambik auf einer Farm eines portugiesischen Großgrundbesitzers, kam er 1981 kommt er als Vertragsarbeiter in die DDR und musste in einem Fleischkombinat arbeiten. Eigentlich hatte er von einem Sportstudium geträumt, da er ein Boxer werden wollte.

            Nachdem der erste Zeitvertrag abgelaufen war und er zunächst nach Mosambik zurückkehren musste, kam er 1986 wieder in die DDR nach Ostberlin zurück und arbeitete dann als Gruppenleiter für mosambikanische Vertragsarbeiter:innen im Glaswerk Strahlau. Durch sein direkt dann begonnenens Boxtraining nahm er nicht nur in der DDR, sondern auch im Ausland an Boxkämpfen teil, die sportlich so erfolgreich waren, dass er 1988 eingebürgert wurde. Trotz seiner Teilnahme bei Wettkämpfen für die DDR erhielt er nicht die volle Staatsbürgerschaft.

            Während des Mauerfalls durch eine Boxverletzung gehandicapt, entschloss er sich 1990 zu einem Umzug von Berlin nach Schwedt, für dessen Verein PCK Schwedt zehn Jahre in der Bundesliga kämpfte.

            Er heiratete eine deutsche Frau, gründete eine Familie und machte eine Ausbildung zum Sozialarbeiter. Nachdem er mehrere Jahre Stadtverordneter und Ausländerbauftragter der Stadt Schwedt war, zog er 2011 aufgrund andauernder rassistischer Angriffe auf ihn und seine Familie nach Karlsruhe.

            Inzwischen lebt er wieder in Berlin und arbeitet mit Migrant:innen und Geflüchteten.